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Durch das Gesetz der Gebietsreform vom 23.07.1952 wurden die Länder der DDR aufgelöst und in 14 Bezirke und Berlin aufgeteilt. Im ehemaligen Land Brandenburg waren es die Bezirke Potsdam, Cottbus und Frankfurt/Oder. Dem entsprechend wurden die Landesverwaltungen des MfS aufgelöst und in Bezirksverwaltungen für Staatssicherheit umgewandelt. Die Diensteinheiten der Bezirksverwaltungen entsprachen nach dem Linienprinzip denen der jeweiligen Hauptabteilungen bzw. selbstständigen Abteilungen des Hauptamtes des MfS in Berlin.
 
 
Die BVfS Potsdam befand sich bis zur Auflösung Anfang 1990 mitten im Stadtzentrum in der Hegelallee 8 . Die Untersuchungshaftanstalt des BVfS Potsdam befand sich in der Lindenallee 8, in der sich heute eine Gedenkstätte befindet.
 
 
1950 waren ca. 100 Mitarbeiter in der Landesverwaltung für Staatssicherheit Brandenburg tätig. Zum Jahresende 1989 waren in der BVfS Potsdam 3926 hauptamtliche Mitarbeiter tätig. Davon waren 42 Offiziere im besonderen Einsatz (OibE). D.h. sie waren in sicherheits-relevanten Positionen außerhalb der Bezirksverwaltung tätig, ohne dass man ihr wahres Dienstverhältniss kannte.
 
Aufgrund der Grenze zu Westberlin hatte der BVfS Potsdam die meisten Mitarbeiter von allen Berzirksverwaltungen des MfS.
Ungefähr 10 000 IM waren Ende 1989 für die BVfS Potsdam tätig.
 
Von 1961 bis Ende 1989 leitete das BVfS Potsdam gegen ca. 1114 Personen u.a. wegen Hetze oder Staatsverleudmung, Widerstand gegen staatliche Maßnahmen und anderer „staatsfeindliche Aktivitäten“ Ermittlungsverfahren ein.
Von 1985 bis zur Auflösung des BVfS Potsdam leitete Helmut Schickart die Behörde
 
Helmut Schickart,
 
1931 in Dresden geboren, Vater Bäcker; Volksschule; 1945/46 Ausbildung zum Maler; 1946-52 Arbeiter bzw. Maler; 1950 SED; 1952 Einstellung bei der Volkspolizei, Betriebsschutzmann, Kreisamt Hoyerswerda, 1954 Einstellung beim MfS, KD Hoyerswerda, 1956 stellvertretender Leiter der KD; 1962 Leiter der KD Weißwasser; 1964 Leiter der Abteilung XVIII (Volkswirtschaft) der BV Cottbus; 1964-69 Fernstudium an der Juristischen Hochschule Potsdam-Eiche, Dipl.-Jurist; 1975 Stellvertreter Operativ des Leiters der BV Cottbus; 1983 Offizier für Sonderaufgaben beim Leiter der BV Potsdam, 1985 Leiter der BV Potsdam und Mitglied der SED-Bezirksleitung Potsdam, Generalmajor; 1990 Entlassung. 7

7 Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Abteilung Bildung und Forschung, Sachgebiet für historisch-politische Bildungsarbeit

 

 
 
 
 
Die Auflösung des BVfS Potsdam
 
Am 05.12.1989 verschaffte sich das „Neue Forum“ Potsdam Zugang in den „Stasigebäudekomplex“ und wurde unter Kontrolle der Bügerbewegung gestellt. Um weitere Aktenvernichtung zu verhindern, wurden die Räume durch die Staatsanwaltschaft versiegelt. Da das Gebäude des ehemaligen BVfS Potsdam anders genutz werden sollte, wurden die Akten Februar 1990 unter Aufsicht des Staatsarchiv Potsdam in ehemalige Bunker und Kraftfahrzeughallen der Staatssicherheit nach Potsdam-Bornim umgelagert. Heute befindet sich dort das Landesarchiv Brandenburg. In Potsdam-Bornim begannen die ersten Mitarbeiter der Außenstelle Potsdam mit ihrer Arbeit, die ab 1992 bis Ende Dezember 2008 in der Großbeerenstraße in Potsdam fortgesetzt wurde. Die Außenstelle Potsdam wurde im Januar 2009 nach Berlin verlagert. Seitdem werden alle Materialien vom Archiv der Zentralstelle in Berlin verwahrt und verwaltet.

 

 

 

 

Der Aufbau des BVfS Potsdamalt

 

 

Der Bezirk Potsdam
 
Die Fläche des ehemaligen Bezirkes Potsdam umfasste 12.568 km².
 
Der Bezirk Potsdam war untergliedert in 17 Kreisgebiete, darunter befanden sich die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg.
 
1989 lebten 1.111.210 Menschen in 756 Städten und Gemeinden.

 

 
Leiter der BVfS Potsdam: Generalmajor Horst Schickart
 
Hauptamtliche Mitarbeiter: 3.926
 
davon Offiziere im besonderen Einsatz (OibE): 41
 
 
Inoffizielle Mitarbeiter: 9.633
 
Besonderheiten der Bezirksverwaltung:
 
  • Operativgruppe des MfS in der Haftanstalt Brandenburg – Görden
  • Untersuchungshaftanstalt des MfS
  • Überwachung der 119, 2 km langen Grenze zu Westberlin

Überlieferte Unterlagen: 4,7 Kilometer (davon 1,5 Millionen Karteikarten)

 

 
Quelle: Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Abteilung Bildung und Forschung, Sachgebiet für historisch-politische Bildungsarbeit

 Quelle: Der Bundesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligenDeutschen Demokratischen Republik Abteilung Bildung und Forschung, Sachgebiet für historisch-politische Bildungsarbeit

 


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Die Kreisdienststellen (KD)
 
waren für die staatssicherheitspolitischen Gesichtspunkte ihres Kreises zuständig. Durch die Aufgabenstellung unterschieden sie sich strukturell von den Bezirksverwaltungen der Staatssicherheit und der Hauptverwaltung des MfS in Ostberlin.
 
Die Leiter der KD wurden vom Minister für Staatssicherheit direkt eingesetzt.
 
Der zuständige Minister gab den Leitern der Bezirksverwaltungen direkte Anweisungen, die diese direkt an die Leiter der jeweiligen Kreisdienststelle weitergaben.
 
Die wichtigsten Struktureinheiten der Kreisdienststellen waren die notwendigen operativen Referate für die Sicherheitsüberprüfung und Ermittlungstätigkeit.
 
Je nach Anzahl der Mitarbeiter wurden die Kreisdienstellen nach A, B, und C unterschieden.

 

 


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