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Grußwort zum CSD Potsdam 2012

BaaskePFGünter Baaske ist Minister für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen

Liebe Besucherinnen und Besucher des CSD Potsdam2012,

im Namen der brandenburgischen Landesregierung grüße ich Sie recht hezlich zu einer Veranstaltungsreihe, die in besonderer Weise als Werbung für gesellschaftliche Akzeptanz und Toleranz gegenüber Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transidenten, aber auch für Erinnerung und Gedenken an Opfer von Diskriminierung sexueller Minderheiten steht. Sie erwartet ein vielfältiges Programm mit informativen Veranstaltungen, Aktionen und Festen, wie dem Queensday, einer Kranzniederlegung im Klinkerwerk Oranienburg, der Ausstellungseröffnung ,,WALK WITH PRlDE", einer Veranstaltung ,,Rosa Winkel" und dem Straßenfest für Vielfalt, lch begrüße, dass unter dem diesjährigen Motto ,,Gleichberechtigung für Heterosexuelle - und kein bisschen mehr!" die engagierte Arbeit lesbischer, schwuler, bisexueller und transsexueller Projekte für eine offenere, tolerante Stadtgesellschaft in der Öffentlichkeit präsentiert und die verschiedenen gesellschaftlichen Kräfte mehr gegen lntoleranz sensibilisiert werden.

Wir begehen mit dem CSD Potsdam 2012 nicht nur den aus Potsdam nicht mehr fortzudenkenden Queensday auf dem Tulpenfest, sondern feiern auch das Jubiläumsjahr zum 300. Geburtstag von Friedrich dem Großen. Obgleich es inzwischen etliche Biografien über ihn gibt, so blieb die sexuelle Neigung des Preußenkönigs doch immer im Halbdunkel - bis heute scheint sie umstritten. Auch wenn heute von Personen des öffentlichen Lebens offen vorgelebt wird, dass Homosexualität kein Hindernis für eine politische oder andere berufliche Karriere ist, hat das Ringen um Achtung und Respekt einer bestimmten sexuellen ldentität nichts an Aktualität eingebüßt. Diese Aufgeschlossenheit muss es auch gegenüber allen Menschen ohne einen ,,Promibonus" geben. Homophobe Einstellungen sind unabhängig von Altersstufen und Bevölkerungsschichten noch weit verbreitet.

Wenngleich aus Recht nicht automatisch gesellschaftliche Realität wird, freue ich mich, dass wir mit dem am 14. März 2012 in Kraft getretenen Brandenburgischen Lebenspartnerschaftsanpassungsgesetz einen wesentlichen Fortschritt in Sachen rechtlicher Gleichstellung nicht-heterosexueller Paare, die verbindlich Verantwortung für einander übernehmen, erreicht haben. Das Recht auf gemeinsame Adoptionen und eine Reform des so genannten Ehegattensplittings müssen aber noch folgen.

Vorurteile und Ressentiments gilt es zügig abzubauen. Es liegt mir am Herzen, dass Veranstaltungen wie der CSD Potsdam oder die alljährliche LesBiSchwule-Tour durch Städte und Gemeinden zum toleranten Miteinander einladen, über nicht-heterosexuelle Lebensweisen aufklären und zeigen, dass die Welt bunt ist. Zur Erhöhung der Reichweite bedarf es allerdings eines stärkeren gemeinsamen Handelns aller lnitiativen, Vereine, Gruppen und lnteressenvertretungen. ln diesem Sinne danke ich allen Akteurinnen und Akteuren, die durch ihre Leidenschaft und Einsatzbereitschaft zum Gelingen des CSD Potsdam 2012 beigetragen haben und wünsche allen eine interessante Woche!

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