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Der Streit ums Homo-Denkmal kostet Leben - heute noch

Was hat das hoffentlich bald realisierte Denkmal für die NS-Opfer mit heutigen Selbstmorden bei homosexuellen Jugendlichen und HIV-Neuinfektionen zu tun? Nichts auf den ersten Blick, aber doch sehr viel, wenn man genauer hinschaut.

Durch falsch verstandenen Anpassungsdruck und durch überzogenen Gender Mainstream sind einigen PolitikerInnen leider jegliche Verbindungen zur Realität abhandengekommen.

Der Deutsche Bundestag hat im Dezember 2003 beschlossen, dass in Berlin ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen errichtet werden soll. Das war ein wichtiger Erfolg für den LSVD und für die Initiative "Der homosexuellen NS-Opfer gedenken", die gemeinsam für dieses Projekt geworben haben.

In Umsetzung des Bundestagsbeschlusses fand ein Kunstwettbewerb statt, der vom Land Berlin im Auftrag der Bundesrepublik Deutschland organisiert wurde. Dabei hat ein Preisgericht am 25. Januar 2006 aus siebzehn Einsendungen einen Entwurf des dänisch-norwegischen Künstlerduos Michael Elmgreen und Ingar Dragset zum Wettbewerbssieger gekürt.

Gegenüber dem Holocaust-Mahnmal mit seinen 2.711 Stelen wird im Tiergarten eine 3,60 mal 4,50 Meter große kastenförmige, gekippte Skulptur stehen, die bewusst Eisenmans Stelenform zitiert. Dabei ist es besonders die Symbolik der Skulptur auf der anderen Strassenseite, sozusagen "am anderen Ufer" und die Schrägstellung die eben auf die "etwas andere Opfergruppe" aufmerksam macht. Lediglich wer durch die kleine quadratische Öffnung ins Innere des Betonquaders blickt, sieht ein projiziertes Filmbild in Endlosschleife: zwei sich küssende Männer.

Und genau dass ist nun der Stein des Anstosses für EMMA und Alice Schwarzer. Ein Bild, dass in seiner Grösse nicht einmal soviel Fläche vom Denkmal einnimmt, wie die Haut vom männlichen Penis von der Haut eines Menschen, und dass - sowie mal wieder das Geld ausgeht oder der Vandalismus zuschlägt - sicher nicht einmal ein einziges Jahr funktionell überstehen wird.

Dabei schreckt EMMA nicht davor zurück die geschichtlichen, wie realen Tatsachen zu verdrehen. So wird von EMMA die Verfolgung von wenigen Einzelfällen bei Lesben mit der systematischen Verfolgung und Ausrottung der Schwulen im Dritten Reich gleichgesetzt. Auch wird von EMMA angegeben, dass von der Jury nur 2 von 9 Mitgliedern Frauen waren. Wenn man aber alle beteiligten Gremien, die Sachverständigen und Vorprüfer zusammenzählt kommt man auf 9 Frauen von 24 Personen, also fast die Hälfte.

Nun versucht man mit einer bundesweiten Unterschriftenaktion schnell eine Betroffenheitskampagne zu fahren um eine der geschichtlichen Wahrheit widersprechende Gleichstellung zu erreichen, obwohl dies doch sehr unterschiedlich war. Noch bis zuletzt bekamen homosexuelle Opfer aus Konzentrationslagern keine Entschädigung, weil Homosexualität ja auch noch nach dem Ende des 3.Reiches strafbar war im Gegensatz zu evtl. inhaftierten Frauen, die ja eben mangels der damaligen Strafbarkeit immer unter anderen Gründen inhaftiert waren und somit Anspruch auf Entschädigung hatten. Ein Aspekt, der von den Frauen auch immer gern "übersehen" wird. Alle Informationen zum Denkmal findet Ihr unter www.gedenkort.de

Sicher ist es jedem freigestellt, ob er nun die Initiative des LSVD Berlin Brandenburg unterstützt, der fordert, den preisgekrönten Entwurf umzusetzen (www.berlin.lsvd.de), was wir ebenfalls fordern oder sich dem Aufruf von Emma (www.emma.de) anzuschliessen, die die Verfolgung von Lesben nur davon ableitet, dass auf einigen Häftlingskarteikarten hinter dem Namen das Wort "Lesbe" stand, ein Fakt den der LSVD für "Schwule" noch im letzten Jahr bei Häftlingsakten der Strafverfolgung in Berlin und Brandenburg angeprangert hat. Und niemand wird wohl ernsthaft behaupten, dass es 2005 noch eine systematische Verfolgung von Schwulen in Berlin oder Brandenburg gegeben hätte.

Auch wenn es Zeugnisse von Verfolgung von Lesben gibt, belegt gerade das Beispiel, das in der Begründung bemüht wurde, die Unterschiedlichkeit der Verfolgung, schreibt eine lesbische Pfarrerin von der Lagergemeinschaft Ravensbrück. Diese Unterschiede sollen und dürfen nicht verwaschen werden – gerade um nicht in der Verdacht zu geraten, die Verbrechen des NS insgesamt zu verwischen (am Ende sind alle Opfer, das kennen wir schon aus der unerträglichen Diskussion um das Zentrum für Vertriebene) Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus ist eine der zentralsten gesellschaftlichen Aufgaben der Gegenwart, aber dabei sollte man sich doch an das historische Wissen halten und nicht in einem allgemeinen "auch wir waren Opfer" verwischen, so Frau Silke Hinder weiter.

Brief gegen die Erweiterung_des_Mahnmals

Diese völlig überzogene und hochgeputschte Kampagne von EMMA zeigt aber was ganz anderes. Das das Nichtinfragestellen und unreflektierte Handhaben von Gender Mainstream schon seit einiger Zeit Gefahren in sich birgt, die eben Leben kosten. Im Gegensatz zu Emma, die behauptet das vor 10 Jahren mal Gelder zur Geschichtsforschung für Homosexuelle  nur für Schwule ausgegeben wurden, und hier schon eine angebliche "Steuerverschwendung" an die Wand des noch nicht vorhandenen Denkmals malt, ist die Wahrheit in Brandenburg jedenfalls eine ganz andere.

So wird nach Angaben des Sozialministeriums im Internet fast die Hälfte der Präventionsausgaben im HIV-Bereich an ein Frauenprojekt in Frankfurt Oder gegeben, obwohl die Quote der HIV-Infektionen bei Frauen nur ein Fünftel der Neuinfektionen bei Männern ausmacht und das mit seit Jahren fallender Tendenz.(Quelle www.rki.de) Oder denken wir an die vielen fragwürdigen Mädchenprojekte im Land Brandenburg obwohl jeder Strafrechtler weiss, sowohl Täter als auch Opfer der schulischen Gewalt sind zumeist Jungen. So könnten eben gezieltere Anitagressionsstrategien und Ausgaben für Jungenprojekte die doppelt so hohe Selbstmordrate von schwulen Jugendlichen im Gegensatz zu Hetreosexuellen sicher signifikant senken.

Wenn eben nur einige PolitikerInnen es schaffen, dem Anpassungsdruck eines falsch verstandenen Gender Mainstreaming zu widerstehen. Vielleicht können dann endlich auch Strafrechtsexperten wie der Kriminologe Prof.Dr. Michael Bock von der Uni Mainz Ihre Expertisen zu den negativen Auswirkungen eines Gender Mainstream, der an totalitären Kommunismus in Sachen Geschlechterbeziehungen erinnert, auch offiziell zu veröffentlichen. (http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Bock)

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