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Verfassungsziele im Alltag umsetzen

Kommentar von Jirka Witschak, Schwusos (SPD)

Wie schön ist es heute, einer Minderheit anzugehören. Die Aufmerksamkeit der Mehrheitsgesellschaft ist ihr sicher. Ob Mittellose im Trash-TV, großartige Künstler oder Politiker aller Couleur – sie machen um ihre sexuelle Identität kein Geheimnis. Diese virtuelle Öffentlichkeit mit „Promibonus” kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es im realen Leben verdammt hart ist, permanent auf seine sexuelle Orientierung reduziert zu werden. „Der/die ist ja andersrum!” ist ein häufiger

Zusatz, wenn es darum geht, die Bürgermeisterin, den Schiedsrichter oder den Chef der örtlichen Feuerwehr in das Schubladendenken sogenannter „normaler” Bürger einzuordnen. Wenn also Lesben und Schwule vor Ort sich öffentlich für ihre Belange engagieren, schaffen sie, nicht mit Gold aufzuwiegende, Rollen-Vorbilder für das vorurteilsfreie Miteinander in Städten und Gemeinden. Dass das für den „Regenbogen” zuständige Sozialministerium erstmals in diesem Jahr eine gezieltere und regionalere Förderung für LSBT-Projekte austeilt, ist ein längst überfälliger Schritt. Denn die Hilfe zur Selbsthilfe wirkt am ehesten, wenn Minderheiten allein durch ihre unangetastete und nicht in Frage gestellte Sichtbarkeit im öffentlichen Raum für die Umsetzung von Verfassungszielen im Alltag sorgen.

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