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Lümmeltüte mit Kondom

Märkische Allgemeine kh) „Die Lümmeltüte soll elementare Informationen und Hilfsmittel zur sexuellen Gesundheit im handlichen Format der Butterbrottüte liefern.“ So beschrieb Sabine Kaschubowski von der Potsdamer Aids-Hilfe das Kernanliegen der großen Tüten-Verteilaktion, die gestern im Gesundheitsamt begann. Alle etwa 700 Potsdamer Schüler der 10. Klassen, die in den nächsten Wochen die Schulabgangsuntersuchung durchlaufen, bekommen das Tütchen mit auf den Weg.

Darin stecken Ratgeber, lokale Notfall- und Infoadressen, Postkarten sowie ein KONDOM, dessen Verpackung mit Motiven eines Schülerwettbewerbs gestaltet wurde. Im ganzen Land werden es 13 500 Tüten sein, die die übergreifende „Initiative Brandenburg – Gemeinsam gegen AIDS“ entwickelt hat. „Wir brauchen ein Schmunzeln im Gesicht, ohne den ernsten Hintergrund zu verlieren“, lobte die Beigeordnete für Gesundheit und Jugend, Elona Müller (parteilos), Gestaltung und Inhalt der Tüte. Ämter, Vereine und Beratungsstellen müssten sich als „verantwortlichen Komplex“ begreifen bei der sexuellen Aufklärung und im Kampf gegen HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten. Die Lümmeltüte sei ein gelungener Ausdruck dieser Zusammenarbeit. Die Kosten für das Projekt betrugen 9000 Euro und kamen aus Lottomitteln. In jedem Fall werde man sich für eine Fortsetzung einsetzen. Denkbar wäre künftig etwa ein Sponsoring durch Krankenkassen. „Das ist doch effiziente Prävention“, betonte Müller, „ein Erkrankungsfall kostet mehr als die gesamte Kampagne.“ Auch die Zehntklässler der Gymnasien, die nicht an den Schulabgangsuntersuchungen teilnehmen, sollen ab dem kommenden Jahr ihre Lümmeltüten erhalten. Verwiesen wurde auch auf die HIV-Schnelltests, die Ende September und im November beim Aids-Aufklärungsprojekt „IWWIT“ (Ich weiß, was ich tu.) angeboten werden. kh

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