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71. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen

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Gedenken an verfolgte Homosexuelle

Am Sonntag, dem 17. April 2016, veranstaltet die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten ab 14 Uhr eine Gedenkfeier anlässlich des 71. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Sachsenhausen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, die in Kooperation mit dem Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) e.V. geplant wurde, wird das Schicksal der im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen stehen. Die Hauptrede wird Prof. Klaus Stanjek halten, dessen Onkel Willi Heckmann wegen Homosexualität in den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen inhaftiert war. Stanjek hat über seinen Onkel den berührenden Dokumentarfilm „Klänge des Verschweigens“ gedreht, in dem das innerfamiliäre Verschweigen und Verdrängen der Verfolgung aufgearbeitet wird.


Im Vorfeld der zentralen Gedenkfeier findet wieder ein dezentrales Gedenken an die verfolgten Homosexuellen statt. Thema dieser Gedenkfeier ist die Verfolgung Homosexueller aus der Jugendbewegung. So wurde im Februar 1936 mit Robert Oelbermann einer der bekanntesten Vertreter der Jugendbewegung verhaftet. Nach einer Haftstrafe nach § 175 wurde er 1938 nach Sachsenhausen deportiert. Die Verhaftung Oelbermanns, der den Nerother Wandervogel gegründet hatte und eine liberale Haltung zur Homosexualität einnahm, steht exemplarisch für das Bedrohungsszenario, mit dem die nationalsozialistische Verfolgungspolitik begründet wurde: Der Schutz der Jugend- und Männerbünde wie des nationalsozialistischen „Männerstaates“ vor einer angeblich drohenden Verführung zur Homosexualität.

Bei der Gedenkfeier, die am ehemaligen Block 14 stattfindet, wird Alexander Zinn, Mitglied im Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, eine Rede halten. Musikalisch begleitet wird die Feier vom Chor „Männer-Minne“. Im Anschluss findet an der Gedenktafel im Zellenblock eine Kranzniederlegung statt.

Gedenkstätte Sachsenhausen, Sonntag, 17. April 2016
Straße der Nationen 22, 16515 Oranienburg
14.00 Uhr, Haupttor: Begrüßung durch Prof. Dr. Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
14.20 Uhr, ehem. Block 14: Gedenkfeier für die Rosa-Winkel-Häftlinge
Ansprache: Alexander Zinn, Mitglied im Beirat der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Musikalische Begleitung: Chor „Männer-Minne“
15.00 Uhr: Kranzniederlegung im Zellenbauhof - Tafel für die homosexuellen Opfer
15.30 Uhr: Zentrale Gedenkfeier: Ansprache von Prof. Klaus Stanjek



Weitere Informationen:
www.berlin.lsvd.de
www.rosa-winkel.de
www.maenner-minne.de

 

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