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ADG-Stelle macht Bock zum Gärtner

Lesben und Schwule sind empört über die Antidiskriminierungsstelle des Bundes

Ausgerechnet ein Würdenträger der Katholischen Kirche soll auf dem 1.

Antidiskriminierungskongress den einleitenden Vortrag halten.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes hat für den 23. April 2008 den 1.

Berliner Kongress der Antidiskriminierungsstelle zum Thema:

"Wertegesellschaft als ökonomischer Faktor" angekündigt. Den einleitenden Vortrag soll Karl Kardinal Lehmann halten. Dazu erklärt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland und Mitglied des Beirats der Antidiskriminierungsstelle:

 

Lesben und Schwule sind empört, dass ausgerechnet ein hoher Repräsentant der Katholischen Kirche den einleitenden Vortrag der Veranstaltung halten soll.

Die Katholische Kirche ist einer der größten Arbeitgeber Deutschlands. Die meisten katholischen Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegeheime, Kindergärten und Kindertagesstätten werden aber nicht von der Katholischen Kirche selbst finanziert, sondern zu 95 % und mehr durch Steuergelder und die Entgelte der Benutzerinnen und Benutzer. Trotzdem entlässt die Katholische Kirche alle Lesben und Schwule, die eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingehen, und zwar auch in solchen Einrichtungen, in denen sie nichteheliche Partner, wiederverheiratete Geschiedene und Nichtchristen duldet und weiterbeschäftigt. Zwar gibt es immer wieder "christlich" denkende Dienstvorgesetzte, die lesbische und schwule Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter decken. Aber sobald irgendjemand solche Beschäftigte bei den Bistumsleitungen anschwärzt, werden die Betroffenen entlassen.

Davon abgesehen versuchen Papst Benedikt XVI. und die katholischen Würdenträger immer wieder, durch Appelle an Politik und "Wahlvolk" zu verhindern, dass Lesben und Schwule die vollen Bürgerechte erhalten. Dabei diffamieren sie Lesben und Schwule als defizitär und minderwertig und als Gefahr für den Fortbestand der Familien und des Volkes. Viele dieser Appelle sind regelrechte "Hasspredigten".

Sollte Karl Kardinal Lehmann tatsächlich auf dem Kongress den Einführungsvortrag halten, wird er mit heftigem Widerspruch vieler Lesben und Schwulen rechnen müssen.

Es ist uns unverständlich, dass die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle, Frau Dr. Martina Köppen, mit dem Beirat der Antidiskriminierungsstelle nicht über ihre Absicht gesprochen hat, Karl Kardinal Lehmann einzuladen. Der Beirat hätte ihr sicher klargemacht, dass sie sich anschickt, den Bock zum Gärtner zu machen.

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