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AGNES: Tag gegen Homophobie 2010 - PM

Wir begrüßen die öffentliche Aufmerksamkeit, um die verschiedenen Arten von Homophobie in der Gesellschaft. Um den Opfern zu helfen bedarf es qualifizierter Beratung und konkreter Hilfe. Dies haben die über vierjährigen Erfahrungen beim homosexuellen Antigewaltprojekt AGNES gezeigt.

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Schwule und lesbische Jugend – Opfer alltäglicher Homophobie

Schwule und lesbische Jugendliche sind nach wie vor eine diskriminierte Minderheit! Im Alltag macht sich dies bemerkbar durch:

  • mangelnde soziale Unterstützung
  • Ausgrenzung und Isolation in Schulen
  • Gewalterfahrungen

Die Folgen werden von der heteronormativen Umwelt oft nicht ernst genug genommen oder nicht in den richtigen Zusammenhang gestellt. Durch unsere Beratungstätigkeit im Zusammenhang mit sexueller Identitätsfindung und „Coming Out“ in den letzten Jahren, wurden die akuten Probleme sichtbarer:

  • Gerade Jugendliche in der Altersgruppe 13 – 16 Jahren haben oftmals ein äußerst niedriges Selbstbewusstsein
  • Die Folgen der aufgestauten psychischen Probleme sind häufig Schulschwäche, Stress mit den Eltern, Selbstverletzungen oder Drogenmissbrauch
  • Nicht nur Gedanken an Suizid sondern insbesondere auch tatsächliche Suizidversuche sind bei homosexuellen und bisexuellen Jugendlichen bis zum Sechsfachen höher als bei  heterosexuellen Jugendlichen. Dies zeigen mehrere internationale Studien, zuletzt die der Schweizer Schwulenorganisation „Pink Cross“ (www.pinkcross.ch). Forschungen benennen diese Suizid-Risikogruppe klar. Und die Schlüsselrolle von Bildungs- und Jugendeinrichtungen, sowohl als Risiko- wie auch als Präventionsräume mit langfristiger gesamtgesellschaftlicher Ausstrahlungskraft.
Wir fordern Diskriminierungen gegenüber Homosexuellen zu bekämpfen. Deshalb fordern wir:
  • eine Fluchtwohnung für Homosexuelle Jugendliche und junge Erwachsene
  • Berücksichtigung der homosexuellen Jugendlichen in einem kommunalen Suizidpräventions-programm
  • Umwandlung des kommunalen Büros für Gleichstellung in einen Diversity – Bereich, welcher die erwähnte Zielgruppe explizit berücksichtigt
  • Schaffung eines positiven Klimas für homosexuelle Jugendliche, in dem das Thema fester Bestandteil von Leitbildern kommunaler Erziehungs- und Jugendeinrichtungen wird und den dort tätigen Mitarbeitern durch entsprechende Aus- und Weiterbildung verdeutlicht wird
  • Die erwähnten Studien weisen interkulturelle Unterschiede als weiteren verstärkenden Stressfaktor für homo- und bisexuelle Jugendliche aus: Hier sind sowohl die Identitätsfindung und Lebenssituation Betroffener mit Migrationshintergrund wie auch ein nicht immer unproblematisches Zusammentreffen von multikulturellen Schulklassen mit dem Thema Bi-/Homosexualität angesprochen. Auch dem muss in der  kommunalen Jugendarbeit Rechnung getragen werden

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