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Zivilcouragepreis an: Dr. Martin Dannecker

Sein Standardwerk „Der gewöhnliche Homosexuelle“ umfasst 393 Seiten. Er hat viele junge Männer mit seiner Unterschrift vor dem Wehrdienst bewahrt und einem jungen Filmregisseur seine Standpunkte ins Drehbuch diktiert: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“, hieß der Film.  
1942 wurde Martin Dannecker in einer schwäbischen Kleinstadt geboren. Mit 18 ermöglichte ihm ausgerechnet eine Lungenerkrankung die Flucht aus den kleinbürgerlichen Verhältnissen. Er kam nach Stuttgart, entdeckte seine Homosexualität und hatte viele Fragen, die die Bücher über Homosexualität schlecht beantworteten. Der gelernte Industriekaufmann beschloss, selber eine Studie über Homosexualität durchzuführen. Ein stolzes Ziel für einen Mann Anfang 20, der kaum etwas vorweisen konnte. 15 Jahre vergingen, bis der Sexualwissenschaftler Martin Dannecker und der Psychoanalytiker Reimut Reiche ihre Studie über den gewöhnlichen Homosexuellen veröffentlichten.

Prof. Dr. phil. Martin Dannecker gilt heute als einer der wichtigsten Forscher auf dem Gebiet der männlichen Homosexualität und geistiger Vater der deutschen Schwulenbewegung. Obwohl längst Pensionär, ist der Wahl-Berliner seinem Fachgebiet treu geblieben und veröffentlicht weiterhin Schriften zur Sexualforschung.

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