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Warme Städtepartnerschaft

Regenbogenflaggenhissung_UNI_2

(gayBrandenburg – Land und Leute) Die Stadt der Energie – so beschreibt sich die Lausitzmetropole Cottbus selbst. Mit Brennstoff scheint auch Meto Nowak hinreichend ausgestattet zu sein. Der Pendler zwischen Potsdam und Cottbus ist in der Havelstadt wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität. Wenn es ihn für mehrere Tage in der Woche an die Spree verschlägt wird er zum Studentenbetreuer der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU).

 

Erfahrungen, wie man mit studentischer Graswurzeltaktik und Gruppendynamik umgeht, hat er. Auch Strategien mit denen man mehr oder weniger querulante Unileitungen zum Einlenken bewegt, stehen bereit. Seit 2005 ist er Mitglied bei QueerUp der Gruppe für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender an der Potsdamer Uni. Neben dem monatlichen Stammtisch organisiert die Gruppe seit drei Jahren Regenbogenflaggenhissungen anlässlich des CSD Brandenburg. Auf Grund der zögerlichen Haltung der Unileitung gegenüber solcher Art Vorhaben, musste anfänglich ein transportabler Notmast herhalten.

Da traf es sich gut dass Meto Nowak seit einem Jahr auch an der BTU Cottbus tätig ist. Seit einem viertel Jahr existiert nun auch hier ein Stammtisch für homosexuelle und transidente Student_innen. Das Ganze findet, wie in Potsdam, in einer Kneipe in der Innenstadt der Lausitzmetropole statt.


Dass bei einem Bier oder einem Glas Wein auch etwas mehr als Gemütlichkeit herauskommt, dafür sorgen die Student_innen selbst. Wer mag ist bei den Vorbereitungen zum CSD Cottbus mit im Boot. Dabei nutzen sie ein BTU – Projekt zu Diversity Management. In der ersten Phase des Projektes, dass bezeichnender Weise den Titel „In Vielfalt zum Erfolg“ trägt, soll die Vielfalt der Lebensweisen von Studierenden, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sichtbar gemacht und wertschätzt werden.

Visualisierung queerer Lebensweisen in der Stadt der Energie bedarf es wohl. Das es nur eine E – Mail – Kontaktadresse für den queeren Stammtisch gibt, erklärt Meto Neumann mit der großen Angst vor einem Outing gegenüber den Mitstudierenden. Hier ist es schon anonymer als in Berlin oder Potsdam.

Die Resultate des Diversity Projektes sollen sich aber für die Gruppe auszahlen. Das queere Projekt wird Teil der zukünftigen Uni – Diversity – Internetpräsentation der Cottbusser BTU.

Zum CSD Cottbus werden dann auch erste Ergebnisse als Ausstellung zu betrachten sein. Die Eröffnung der Ausstellung wird mit einer Regenbogenflaggenhissung einhergehen. Nachdem auch, wie in Potsdam, an der Cottbusser Lehreinrichtung im letzten Jahr im Vorfeld Zuständigkeitskompetenzen „ungeklärt“ waren und die Hissung beinahe ins Wasser fiel, ist die Uni nun in diesem Jahr voller Freude und höchst offiziell dabei. Universitätspräsident Prof. Dr. habil. Walther Ch. Zimmerli hält das offizielle Grußwort.

Der 32jährige Meto wird wohl weiter zwischen Cottbus, Berlin und Potsdam pendeln. Bei den derzeitigen Bahnverbindungen ist wohl auch hier viel Treibstoff nötig. Aber davon hat er ja ausreichend.

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Text: Adolar
Foto: Ron (Meto Neumann - 4. von rechts)