Streit um „Queensday“ nimmt an Schärfe zu

Ministerium: „Übelste Unterstellungen“
Potsdam - Das Brandenburger Sozialministerium weist die Vorwürfe der Potsdamer Queensday-Organisatoren Jirka Witschak und Ralph Zachrau entschieden zurück, für das vermeintliche Aus der schwul-lesbischen Veranstaltung verantwortlich zu sein. „Ob Queensday oder Tulpenfest stattfinden werden, können wir nicht entscheiden“, sagte Ministeriumssprecher Florian Engels, gestern zur MAZ. „In der Vergangenheit gab es dafür Lottomittel aus unserem Haus. Sie können auch weiterhin beantragt werden – und das wissen die Beteiligten.“ Wie berichtet, hatten Witschak und Zachrau am Mittwoch angekündigt, den Queensday 2013 abzusagen, weil es keine Förderung des Ministeriums für den schwul-lesbischen Spitzenverband „Bündnis faires Brandenburg“ gebe. Ohne die finanzielle Unterstützung seien Beratungsangebote und die Organisation von Veranstaltungen in Zukunft nicht mehr möglich, so die beiden Aktivisten, die eng mit dem Szene-Lokal „Leander“ verbunden sind. Ministeriumssprecher Engels spricht dagegen von „übelsten Unterstellungen“.

Über mehrere Jahre habe sich das Ministerium bemüht, die verschiedenen schwul-lesbischen Gruppen so zusammenzubringen, „dass sie einen schlagkräftigen Dachverband aufbauen können“. Nur dafür wäre dann auch eine dauerhafte Förderung denkbar, so Engels. „Das ist aber gnadenlos gescheitert, weil die Beteiligten nicht wollen oder nicht können – wie bei einem verkrachten Ehepaar.“ Außerdem deutete der Ministeriumssprecher an, dass „bisherige Förder-Abrechnungen des „Bündnis faires Brandenburg“ von Lottogeldern alles andere als zufriedenstellend waren“. (sti)

Märkische Allgemeine Zeitung, 21. Dezember 2012

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