Gaybrandenburg: 200 Ziegelsteine zu Ehren der ermordeten Homosexuellen

Gedenkfeier anlässlich des 65. Jahrestages am 26. 08. an der  Lehnitzschleuse

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(Gaybrandenburg - Erinnern und Gedenken) Im Zeitraum von Juli bis August 1942 wurden fast alle homosexuellen Häftlinge des Konzentrationslagers Sachsenhausen in die Strafkolonie "Klinkerwerk" verlegt und dort systematisch ermordet. Im Gedenken an die Männer mit dem Rosa Winkel legten am 26. August mehrere Vertreter von Parteien, Vereinen und Verbänden direkt am Ort der Gräueltaten mehr als 100 Ziegelsteine in einem Dreieck nieder. Diese Ziegelsteine wurden seinerzeit im damaligen Großziegelwerk Oranienburg der Deutschen Erd- und Steinwerke GmbH, also direkt im Außenlager "Klinkerwerk" hergestellt. Heute tragen sie die Namen der uns bekannten Opfer der SS-Mordaktion.

kl-tonbahn-t  Harry Naujoks, dem einstigen Lagerältesten ist zu verdanken, dass 200 der Mordopfer bekannt sind. Der Funktionshäftling der politischen Abteilung, Emil Büge hatte umfangreiche Aufzeichnungen aus dem Lager geschmuggelt. Mit Hilfe dieser sind erstmals 89 Namen der Homosexuellen, die bei der Mordaktion ihr Leben verloren haben, bekannt geworden. Durch die Bemühungen von Joachim Müller und dem Schwulem Museum konnte man diese Zahl später erweitern.

Berichte über homosexuelle Häftlinge zeugten immer davon, dass diese besonders schnell den Torturen der SS zum Opfer gefallen sind. Nur wenige konnten den Gräueltaten der SS entgehen. Es waren Häftlinge, die im Krankenbau des Hauptlagers untergebracht oder als Pfleger tätig waren.

 

Weitere Informationen erhalten Sie im Internet auf den Seiten von www.Sachsenhausen.gedenk-ort.de.

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