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Bürgermeister verweigert Regenbogenflagge vor dem Senftenberger Rathaus

Larsbergmann(LesBiSchwuleT*our-aktuell) Brandenburg bleibt bunt! – Das ist das Motto der LesBiSchwulen T*our, die seit 1998 Jahr für Jahr durchs Land Brandenburg reist und für Akzeptanz sowie Respekt von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und queeren (LSBTIQ) Menschen wirbt. In diesem Jahr führt die Antidiskriminierungskampagne, die vom Brandenburger Landesverband AndersARTiG in Kooperation mit dem Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg organisiert wird in den Brandenburger Südosten. Auf dem Reiseplan stehen die Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz sowie Cottbus. Die LesBiSchwule T*our führt ausgehend von Forst (Lausitz) weiter nach Senftenberg, Guben, Lübbenau/Spreewald, Spremberg nach Potsdam, wo die Abschlußkundgebung stattfinden wird.

Insgesamt 16 Ehrenamtliche aus verschiedenen Brandenburger und Berliner LSBTIQ-Gruppen machen sich dieses Jahr auf den Weg. Auf dem Plan stehen Informationsstände, Aufklärungs- und Fortbildungsveranstaltungen, Lesungen, Diskussionsrunden und in jeder Tourstadt das hissen der Regenbogenflagge am Rathaus.

In Senftenberg müssen die Aktivist_innen jedoch voraussichtlich in diesem Jahr sogar im doppelten Sinn auf die Flaggenhissung verzichten.

Während sich der Landkreis Spree-Neiße ohne weiteres zur Regenbogenflagge als Zeichen für einen solidarischen und respektvollen Umgang mit LSBTIQ-Menschen bekennt, sieht man in der Kreisverwaltung Oberspreewald-Lausitz keinen Anlaß erneut die Regenbogenflagge zu hissen. Schließlich habe die schon im Sommer zum CSD Cottbus & Niederlausitz geweht. In einem Schreiben an den Landesverband AndersARTiG bittet Landrat Siegurd Heinze um Verständnis, daß man auf das Angebot die Regenbogenflagge am 6. September 2016 erneut medienwirksam zu hissen nicht eingehen möchte.

Die Stadt Senftenberg als Station der LesBiSchwulen T*our 2016 hat ebenfalls das Hissen der Regenbogenflagge abgelehnt. Der Senftenberger Bürgermeister Andreas Fredrich (SPD) teilte in einem Telefonat mit der Landeskoordinierungsstelle für LesBiSchwule & Trans* Belange mit, daß dies seine persönliche Entscheidung sei. Die Genehmigung der Regenbogenflagge am Rathaus würde Begehrlichkeiten anderer Vereine wecken, ebenso ihre Flaggen dort zu hissen. Allerdings sei er gerne bereit dem Informationsstand der LesBiSchwulen T*our einen persönlichen Besuch abzustatten.

Lars Bergmann, Leiter der Landeskoordinierungsstelle für LesBiSchwule & Trans* Belange des Landes Brandenburg erklärt hierzu:

„Die Regenbogenfahne ist das weltweite Erkennungszeichen der Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und queeren Menschen. Die Flagge am Rathaus soll in erster Linie ein Signal an die dort lebenden LSBTIQ-Menschen sein, denen wir Mut machen und ihre Belange in den gesellschaftlichen Mittelpunkt rücken wollen. Die Hissung der Regenbogenfahne ist neben der Aufklärungsarbeit das zentrale Element der LesBiSchwulen T*our, die auch in diesem Jahr wieder unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit Frauen und Familie Diana Golze steht. Mit der Regenbogenfahne und unserem Kampagnenstand machen wir sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zum Stadtgespräch. Gleichfalls eröffnen wir auch den jeweiligen Städten die politische und gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Frage, wie umgehen mit Menschen, lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* oder queer sind. Insbesondere Bürgermeister Fredrich, beweist durch seine Absage, daß er nicht bereit ist, sich der Realität in seiner Stadt zu stellen. Statistisch betrachtet, können wir annehmen, daß etwa 5 - 10 Prozent der Gesamtbevölkerung LSBTIQ sind. Im Falle von Senftenberg und Umgebung geht es also um viele hundert Menschen, für die die am Rathaus wehende Regenbogenfahne nicht nur ein bloßes Stück Stoff in bunten Farben ist, sondern vielmehr ein Zeichen der Akzeptanz und des Willkommenseins. Daß es auch anders geht, beweisen vor die vielen Städte und Landkreise, die in den vergangenen Jahren engagiert das Anliegen der LesBiSchwulen T*our auch mit der Flaggenhissung unterstützten. Die Entscheidung der Kreisverwaltung bedauern wir ebenso, denn sie zeigt ja auch, daß man für 2016 einen Haken an dieses Thema gesetzt hat. Nun muß man sich damit erst im kommenden Jahr wieder befassen. Kein gutes Zeichen für die Wertschätzung von gesellschaftlicher Vielfalt, wie ich finde.“

Die LesBiSchwule T*our im Südosten
Tourdaten im Überblick

5. September 2016 – Forst (Lausitz)
6. September 2016 – Senftenberg
7. September 2016 – Guben
8. September 2016 – Lübbenau/Spreewald
9. September 2016 – Spremberg
10. September 2016 – Potsdam (Abschlußkundgebung)
Abschlußkundgebung zur LesBiSchwulen T*our 2016
Am Sonnabend, den 10. September 2016 ab 12 Uhr am Luisenplatz vor dem Brandenburger Tor

Wieder mit dabei sind zahlreiche Künstler_innen aus Brandenburg und Berlin, sowie Politiker_innen aus der Landeshauptstadt sowie aus dem Landtag Brandenburg. Freuen sie sich mit uns auf ein vielseitiges und erfrischendes Abschlußprogramm und die ein oder andere spannende Aktion.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Pressemitteilung zur LesBiSchwulen T*our 2016, 26. August 2016

Bild:gayBrandenburg (Der Leiter der Landeskoordinierungsstelle für LesBiSchwule und Trans*-Belange des Landes Brandenburg bei der Betreung eines Informationsstandes.)

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