Leander bleibt Szene!

Haus geht an die CommunityLeander

(gayBrandenburg - Aktuell) Die Bemühungen der Potsdamer Stadtverordneten um den Erhalt des “Leander”, einem stadtbekannten Treffpunkt der queeren Community in der Landeshauptstadt, haben jetzt zu einem Erfolg geführt. Ende des Jahres sollte das Holländer-Haus, in dem sich die Szenebar befindet, verkauft werden. Die Stadt muss das Haus verkaufen um die Sanierungsziele einzuhalten und die damit verbundenen Förderbedingungen zu erfüllen. Das Leander-Team und die Stadtverordneten befürchteten, dass bei einem Verkauf an irgendeinen Investor der neue Besitzer die Mieten in dem denkmalgeschützten Haus kurzfristig auf ortsübliche, eigentlich unbezahlbare Preise anheben könnte.

Bereits im April 2011 hatten die Stadtverordneten sich für den Erhalt des „Leander" ausgesprochen und die Verwaltung mit den notwendigen Schritten beauftragt. Um nach Lösungsansätzen zu suchen, fanden Gespräche zwischen Vertretern des Betreibervereins Queer im Viertel e.V., dem Verein Katte e.V., Vertretern der Landeshauptstadt Potsdam sowie des Sanierungsträgers statt. Im Ergebnis der Gespräche und auf der Grundlage eines vom Käufer und den Trägern erarbeiteten Konzeptes konnte eine für alle Seiten tragfähige Lösung gefunden werden.

 Alle Beteiligten zeigten sich über das nun vorliegende Ergebnis sehr erfreut, allen voran die Beigeordnete für Soziales, Jugend, Gesundheit, Ordnung und Umweltschutz Elona Müller-Preinesberger, die sich intensiv in den Verhandlungsprozess eingebracht hatte: „Das Leander hat sich in der Landeshauptstadt zu einer sehr wichtigen Anlaufstelle für homosexuelle Menschen entwickelt und ist mit seinem Erscheinungsbild nicht mehr aus dem Holländischen Viertel wegzudenken."

Die Lösung sieht vor dass das Haus von Ralph Zachrau, einem Mitbegründer von Katte e.V. und Veteranen der Brandenburger Schwulenbewegung, gekauft wird. Schon während der Verkaufsverhandlungen ist auf Betreiben des Käufers im November ein 10jähriger Pachtvertrag für das "Leander" zu sehr akzeptablen Konditionen abgeschlossen worden. Nach monatelanger Ungewissheit über die Zukunft des Hauses war vor allem Achim Wiegel als Inhaber des “Leander” sehr erleichtert über die Entwicklung. „Das gesamte Team des Leanders und besonders unsere Gäste freuen sich über die gute Nachricht. Wir haben in den letzten Monaten gespürt, dass vielen Bürgern der Stadt dieser bunte Fleck wichtig ist."

Insbesondere der Käufer hatte äusserst hartnäckig um den Abschluss des Vertrages gerungen. Seine Motivation zum Kauf des Hauses war zu jedem Zeitpunkt durch den Kampf um den Erhalt des Leander getragen. „Das “Leander” ist ein bunter Ort der Vielfalt. Ich betrachte den Kauf des Hauses als ein Investment für eine offene Stadtgesellschaft." Er betonte die große parteiübergreifende Unterstützung. „Das zeigt, dass den Fraktionen die Belange insbesondere der homosexuellen Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt wichtig sind. Jetzt muss sich zeigen, dass wir die Chance ergreifen und den Standort weiterentwickeln - für ein noch bunteres und vielfältigeres Potsdam."

www.leander-potsdam.de

 


Foto: gayBrandenburg

Text: Adolar
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